27. August 2025

Beiträge von Mitgliedern des Hans-Albert-Instituts im Schwerpunktheft „Die offene Gesellschaft und ihre Zukunft“ (Aufklärung und Kritik 3/2025)

Im aktuellen Themenheft der Zeitschrift Aufklärung und Kritik (Heft 3/2025, Schwerpunkt „Die offene Gesellschaft und ihre Zukunft“) erscheinen mehrere Texte von Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats des Hans-Albert-Instituts.

Prof. Dr. Hart­mut Kli­emt setzt sich in sei­nem Bei­trag „Pop­pers Frei­heits-Pro­tek­tio­nis­mus: Weg zur Höl­le oder zur bes­ten sozia­len Welt?“ mit dem ambi­va­len­ten Poten­zi­al staat­li­cher Frei­heits­si­che­rung aus­ein­an­der. Er stellt einer pes­si­mis­ti­schen Welt­sicht eine opti­mis­tisch libe­ra­le Per­spek­ti­ve gegenüber.

Prof. Dr. Franz-Josef Wetz unter­sucht in sei­nem Bei­trag „Die offe­ne Gesell­schaft – Ein geschlos­se­nes Gehäu­se“ die para­do­xen Ele­men­te inner­halb des Modells offe­ner Gesell­schaf­ten. Er zeigt, dass Aspek­te, die Pop­pers Unter­schei­dung zwi­schen offe­nen und geschlos­se­nen Gesell­schaf­ten zugrun­de lie­gen (z. B. Holis­mus, Total­pla­nung, His­to­ri­zis­mus), zwar aus­ge­schlos­sen, aber nicht voll­stän­dig eli­mi­nier­bar sind – sie tau­chen in einer redu­zier­ten Form inner­halb offe­ner Gesell­schaf­ten wie­der auf. 

Prof. Dr. Die­ter Birn­ba­cher wid­met sich ethisch-poli­ti­schen Kon­flikt­fel­dern in der deut­schen Bio­po­li­tik, etwa im Bereich der Repro­duk­ti­ons­me­di­zin, des Ein­sat­zes embryo­na­ler For­schung, Organ­trans­plan­ta­ti­on und der Debat­te um Ster­be­wün­sche. Er kri­ti­siert, dass Tabui­sie­run­gen in die­sen Fel­dern häu­fig zu Intrans­pa­renz und wider­sprüch­li­chen Rege­lun­gen füh­ren, die der Offen­heit einer frei­heit­lich-demo­kra­ti­schen Gesell­schaft nicht zuträg­lich sind.

Prof. Dr. Armin Pfahl-Traugh­ber unter­sucht in sei­nem Bei­trag „Extre­mis­ti­sche Denk­struk­tu­ren gegen die offe­ne Gesell­schaft. Die Extre­mis­mus­theo­rie lernt von Karl R. Pop­per“ die ana­ly­ti­sche Potenz pop­per­scher Kate­go­rien, um gegen­wär­ti­ge For­men extre­mis­ti­scher Ideo­lo­gien bes­ser zu ver­ste­hen. Er arbei­tet her­aus, wie Pop­per zwi­schen offe­ner und geschlos­se­ner Gesell­schaft unter­schei­det, und zeigt, wel­che Erkennt­nis­ge­win­ne sich dar­aus für die Extre­mis­mus­theo­rie ergeben.


Zum Inhalts­ver­zeich­nis: https://gkpn.de/AuK3-2025_Inhalt_Einleitung_GKP-HP.pdf

Bezug der Aus­ga­be über die Gesell­schaft für kri­ti­sche Phi­lo­so­phie Nürn­berg via Inter­net: www.gkpn.de (Schutz­ge­bühr 12 Euro zuzüg­lich 3 Euro Ver­pa­ckung und Por­to). Mit­glie­der der Gesell­schaft für kri­ti­sche Phi­lo­so­phie erhal­ten alle kom­men­den Aus­ga­ben und Son­der­hef­te von Auf­klä­rung und Kri­tik kos­ten­los zugeschickt.

WEITERE BEITRÄGE

Gerhard Streminger: Das Theodizee-Problem

Das Theo­di­zee-Pro­blem stellt eine der fun­da­men­tals­ten Her­aus­for­de­run­gen für den reli­giö­sen Glau­ben dar: Wie lässt sich die Exis­tenz eines all­mäch­ti­gen, all­wis­sen­den und all­gü­ti­gen Got­tes mit dem offen­sicht­li­chen Leid und Übel in der Welt ver­ein­ba­ren? Phi­lo­soph und HAI-Bei­rat Ger­hard Stre­min­ger ana­ly­siert sys­te­ma­tisch die ver­schie­de­nen Lösungsversuche.

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Freiverantwortlichkeit im Kontext der Suizidassistenz

In der aktu­el­len Aus­ga­be der Zeit­schrift für Medi­zin-Ethik-Recht (ZfMER) ana­ly­siert Prof. Die­ter Birn­ba­cher, Mit­glied im Bei­rat des Hans-Albert-Insti­tuts, die Fra­ge der Frei­ver­ant­wort­lich­keit bei der Sui­zid­as­sis­tenz im Kon­text psy­chi­scher Erkran­kun­gen. Aus­gangs­punkt sei­ner Unter­su­chung ist das Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts vom Febru­ar 2020, das die Frei­ver­ant­wort­lich­keit als zen­tra­les Kri­te­ri­um für die Zuläs­sig­keit der Hil­fe zur Selbst­tö­tung bestimmt hat.

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Rechtsstreit des Gynäkologen Prof. Dr. Joachim Volz: Rede vor dem Amtsgericht Lippstadt

Nach der Fusi­on sei­nes vor­mals evan­ge­li­schen Kran­ken­hau­ses mit einem katho­li­schen Trä­ger darf der Gynä­ko­lo­ge Prof. Joa­chim Volz kei­ne Schwan­ger­schafts­ab­brü­che mehr durch­füh­ren – weder in der Kli­nik noch in sei­ner Pri­vat­pra­xis. Gegen die­se Ein­schrän­kung hat­te Volz Kla­ge beim Amts­ge­richt Lipp­stadt ein­ge­reicht. Flo­ri­an Che­fai (HAI-Direk­to­ri­ums­mit­glied) hielt bei der Kund­ge­bung vor dem Gericht eine Rede, in der er auf die recht­li­chen und ethi­schen Dimen­sio­nen des Falls einging. 

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KI: Zwischen Verheißung und Verhängnis

HAI-Direk­to­ri­ums­mit­glied Flo­ri­an Che­fai dis­ku­tiert gemein­sam mit Jan­nis Puhl­mann im „Phi­lo­so­phie Maga­zin“ die Poten­zia­le und Risi­ken Künst­li­cher Intel­li­genz. Die bei­den Phi­lo­so­phen tau­schen ihre Per­spek­ti­ven zur Zukunft der KI aus und beleuch­ten zen­tra­le Fra­gen der aktu­el­len gesell­schaft­li­chen Debat­te – von krea­ti­ven Durch­brü­chen über psy­cho­seför­dern­de Chat­bots bis hin zu syn­the­ti­schem Bewusstsein. 

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