Hans-Albert-Institut

11. Februar 2025

Dokumentarfilm: »Sterben ohne Gott«

Wie gehen wir mit dem Tod um, der uns alle irgendwann einholt? Wie reagiert der moderne Mensch, dem Gott längst als veraltetes Konzept erscheint, auf die unaufhaltsame Realität des eigenen Todes und den Verlust seiner Liebsten? Diesen Fragen geht der studierte Philosoph Moritz Terwesten in seinem ersten Dokumentarfilm nach, der im März 2025 bundesweit in die Kinos kommt.

Der Film »Ster­ben ohne Gott« greift die Fra­ge auf, wie wir, ohne auf reli­giö­se Trost­ver­spre­chen zurück­zu­grei­fen, mit der Unaus­weich­lich­keit des Todes umge­hen kön­nen. Er beleuch­tet die Todes­angst als uni­ver­sel­les, bio­lo­gisch ver­an­ker­tes Phä­no­men und zeigt, wie unse­re Kul­tur dar­auf reagiert. Dazu hat er ganz unter­schied­li­che Gesprächs­part­ner vor die Kame­ra geholt – vom Bestat­ter Eric Wre­de, der mit »Ster­ben für Beg­in­ner« ein Mil­lio­nen­pu­bli­kum erreich­te, über den ame­ri­ka­ni­schen Phy­sik-Theo­re­ti­ker Law­rence Krauss, dem Ber­li­ner Kult­re­gis­seur Jörg Butt­ge­reit bis zu dem bekann­ten Foren­si­ker Marc Benecke.

Eine tra­gen­de Rol­le im Film spielt der huma­nis­ti­sche Phi­lo­soph (und HAI-Direk­to­ri­ums­mit­glied) Franz Josef Wetz, des­sen Buch »Tot ohne Gott. Eine neue Kul­tur des Abschieds« eine wich­ti­ge Inspi­ra­ti­ons­quel­le für den Fil­me­ma­cher war. In der für ihn typi­schen Gelas­sen­heit bringt Wetz dabei die Unge­heu­er­lich­kei­ten auf den Punkt, die wohl die meis­ten Men­schen nicht wirk­lich wahr­ha­ben wol­len: »Gehen wir auf die Fried­hö­fe, dort lesen wir auf den Grab­stei­nen: ›Hier ruht in Frie­den…‹ Aber dort ruht nie­mand – und schon gar nicht in Frie­den! ›Dort fault in Erde‹, bestenfalls…«

»Ster­ben ohne Gott ist ein sehens­wer­ter, klug mon­tier­ter Film, der die ver­schie­de­nen Aspek­te unse­res Umgangs mit dem Tod unter­halt­sam und mit viel Tief­gang aus­leuch­tet!«, meint der Vor­sit­zen­de der Giord­a­no-Bru­no-Stif­tung und HAI-Direk­tor Micha­el Schmidt-Salo­mon. »Er zeigt auf, was es bedeu­tet, wirk­lich zu leben, ange­sichts des unaus­weich­li­chen Endes, dem nie­mand von uns ent­flie­hen kann. Des­halb freu­en wir uns sehr, Moritz Ter­wes­ten in der Öffent­lich­keits­ar­beit für sei­nen Film unter­stüt­zen zu können.«

Die Film­pre­mie­re fin­det am 15. März 2025 im UFA-Palast Düs­sel­dorf statt (Ein­lass ab 16:45 Uhr, Beginn: 17:30 Uhr). Im Anschluss an den Film fin­det eine Podi­ums­dis­kus­si­on mit Franz Josef Wetz und Regis­seur Moritz Ter­wes­ten statt. Aus­rich­ter der Ver­an­stal­tung ist der Düs­sel­dor­fer Auf­klä­rungs­dienst, eine der Regio­nal­grup­pen der Giordano-Bruno-Stiftung.

»Sterben ohne Gott« (Dokumentarfilm, 80 Min., Deutschland 2024). Mit: Mark Benecke (Biologe & Forensiker), Lawrence Krauss (Theoretischer Physiker), Franz Josef Wetz (Philosoph & Ethiker), Sheldon Solomon (Sozialpsychologe), Jörg Buttgereit (Regisseur), Wolfgang M. Schmitt (Kulturkritiker), Eric Wrede (Bestatter & Autor) +++ Regie, Produktion, Drehbuch, Schnitt: Moritz Terwesten +++ Kamera, Schnitt, Sounddesign: Christopher Uhring +++  Motion Designer: Arda Killic  +++ Creative Consultant: Cihan Tamti +++ Ausführende Produzentin: Scherwin Hosseini +++ Casting: Yassine Bounab +++ Musik: Abdel Lamar / Salah Lamar +++ Verleih: barnsteiner-film.de.

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