Das Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 ist bis heute die folgenreichste Naturkatastrophe, die Europa in der Neuzeit widerfuhr. Nicht nur die Erde bebte, sondern auch die traditionelle christliche Lehre geriet im Innersten ins Wanken. Das Inferno löste in ganz Europa Schockwellen aus und setzte der vorherrschen optimistischen Grundstimmung ein Ende. Moderner europäischer Säkularismus und Pessimismus wurzeln zu einem Gutteil in der Naturkatastrophe vor 269 Jahren. Im Philosophie-Magazin blickt Gerhard Streminger (HAI-Beirat) auf das historische Ereignis zurück.