Hans-Albert-Institut

11. Juli 2024

Organspende: Wie wäre eine Pflicht zum Nachdenken?

Wer nicht Nein sagt, meint Ja: So soll die Zahl der Organspenden erhöht werden. Doch der Blick auf Alternativen lohnt sich, wie die Verhaltensforschung zeigt. Ein Gastbeitrag in der ZEIT von Axel Ockenfels und HAI-Beirat Hartmut Kliemt.

“Die aktu­el­le Dis­kus­si­on ist rich­tig und wich­tig, und die Wider­spruchs­lö­sung kann hel­fen, den Organ­man­gel ein­zu­däm­men. Aber viel­leicht kön­nen wir Gutes noch bes­ser machen, wenn wir über die Wider­spruchs­lö­sung hin­aus eine längst über­fäl­li­ge, evi­denz­ba­sier­te und ver­hal­tens­wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Ana­ly­se ansto­ßen, mit wel­chem Maß­nah­men­mix der in Deutsch­land beson­ders gro­ße Organ­man­gel redu­ziert wer­den kann”, erklä­ren Axel Ocken­fels und Hart­mut Kliemt. 

Eine “Erklä­rungs­lö­sung” könn­te eine ent­spre­chen­de Alter­na­ti­ve sein, bei der Bür­ger bei der Bean­tra­gung eines Per­so­nal­aus­wei­ses oder Füh­rer­scheins ihre Ent­schei­dung zur Organ­spen­de erklä­ren müs­sen. Zwar kön­ne auch die Erklä­rungs­lö­sung nicht garan­tie­ren, “dass die Ent­schei­dung zur Organ­spen­de wohl­über­legt ist. Eine Erklä­rungs­lö­sung wäre aber nicht mit einem Spen­de­stan­dard (Wider­spruchs­re­ge­lung) oder einem Nicht-Spen­de­stan­dard (Zustim­mungs­re­ge­lung) ver­bun­den, son­dern mit der Erwar­tung, dass sich die Men­schen zumin­dest ein­mal mit der Fra­ge auseinandersetzen.”


Zum voll­stän­di­gen Arti­kel bei ZEIT-Online: https://www.zeit.de/wirtschaft/2024–06/organspende-widerspruchsloesung-verhalten-forschung-zustimmung-information

WEITERE BEITRÄGE

Dokumentarfilm: »Sterben ohne Gott«

Wie gehen wir mit dem Tod um, der uns alle irgend­wann ein­holt? Wie reagiert der moder­ne Mensch, dem Gott längst als ver­al­te­tes Kon­zept erscheint, auf die unauf­halt­sa­me Rea­li­tät des eige­nen Todes und den Ver­lust sei­ner Liebs­ten? Die­sen Fra­gen geht der stu­dier­te Phi­lo­soph Moritz Ter­wes­ten in sei­nem ers­ten Doku­men­tar­film nach, der im März 2025 bun­des­weit in die Kinos kommt.

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Schwerpunkt 2025: »Philo-Kids«

Im Rah­men des dies­jäh­ri­gen Schwer­punkt­the­mas wird das Hans-Albert-Insti­tut gemein­sam mit der Giord­a­no-Bru­no-Stif­tung das Pro­jekt “Phi­lo-Kids” ent­wi­ckeln, das dar­auf abzielt, Kin­dern und Jugend­li­chen metho­di­sche Kom­pe­ten­zen für ein wis­sen­schaft­li­ches, kri­tisch-ratio­na­les Den­ken zu vermitteln.

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Feyerabend-Konferenz in Maribor

Am Phi­lo­so­phi­schen Insti­tut der Uni­ver­si­tät Mari­bor im Nor­den Slo­we­ni­ens fand am 3. und 4. Dezem­ber 2024 eine Tagung anläss­lich des 100. Geburts­tags des Phi­lo­so­phen Paul Feyer­abend (1924–1994) statt. Das inhalt­lich viel­sei­ti­ge Sym­po­si­um wür­dig­te Feyer­abend als einen gro­ßen Kri­ti­ker, der die Wis­sen­schafts­phi­lo­so­phie des 20. Jahr­hun­derts mit her­aus­for­dern­den Bei­trä­gen berei­chern konnte. 

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Das Erd­be­ben von Lis­sa­bon im Jah­re 1755 ist bis heu­te die fol­gen­reichs­te Natur­ka­ta­stro­phe, die Euro­pa in der Neu­zeit wider­fuhr. Nicht nur die Erde beb­te, son­dern auch die tra­di­tio­nel­le christ­li­che Leh­re geriet im Inners­ten ins Wan­ken. Das Infer­no lös­te in ganz Euro­pa Schock­wel­len aus und setz­te der vor­herr­schen opti­mis­ti­schen Grund­stim­mung ein Ende. Moder­ner euro­päi­scher Säku­la­ris­mus und Pes­si­mis­mus wur­zeln zu einem Gut­teil in der Natur­ka­ta­stro­phe vor 269 Jah­ren. Im Phi­lo­so­phie-Maga­zin blickt Ger­hard Stre­min­ger (HAI-Bei­rat) auf das his­to­ri­sche Ereig­nis zurück.

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