»Eine echte Bildungsoffensive muss zu einer Entprovinzialisierung der oft hoffnungslos begrenzten Weltbilder führen”, betont gbs-Vorstandssprecher und HAI-Direktoriumsmitglied Michael Schmidt-Salomon. »Noch nie haben Menschen so viel über die Evolution der Materie, des Lebens und des Bewusstseins gewusst – zugleich hat es jedoch noch nie so viele Menschen gegeben, die nicht einmal ansatzweise wissen, was wir bereits wissen.«
Die Vermittlung kritisch-rationalen Denkens ist dabei mehr als nur das Erlernen logischer Schlussfolgerungen. Es geht um die Entwicklung einer kritisch-rationalen Haltung: die Bereitschaft, eigene Überzeugungen zu hinterfragen, Hypothesen an der Realität zu überprüfen und Argumente auf ihre Stichhaltigkeit zu untersuchen. »Philo-Kids soll Schülerinnen und Schülern das notwendige philosophische Rüstzeug geben, um Fakten von Fakes, richtige von falschen Schlussfolgerungen und inhumane von humanen Aussagen unterscheiden zu können«, erläutert HAI-Leiter Florian Chefai das Konzept. Philo-Kids ergänzt damit das bereits etablierte »Evokids«-Projekt, welches die Evolutionstheorie an Grundschulen vermittelt.
Schülerinnen und Schüler sollen lernen, verschiedene Perspektiven kennenzulernen und eigenständige Positionen zu entwickeln. Teil des Schwerpunktthemas ist daher eine Kampagne zur Einführung eines verpflichtenden Philosophie- und Ethikunterrichts für alle Schülerinnen und Schüler, wie die stellvertretende gbs-Vorsitzende und HAI-Beirätin Ulla Wessels ausführt: »Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Herkunft sollten gemeinsam kritisches Denken üben und über grundlegende Werte des Zusammenlebens, über kleine und große Fragen der Menschheit und über wichtige Mechanismen zur Lösung von Konflikten nachsinnen. Es gilt auf diese Weise das Miteinander und den demokratischen Habitus zu stärken: schon in der Schule und mit Wirkung weit darüber hinaus.«
Im Rahmen des Schwerpunktthemas sind im Herbst 2025 mehrere Großveranstaltungen geplant. Den Auftakt macht das Kortizes-Symposium »Identität im Wandel” vom 3. bis 5. Oktober im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Weitere Informationen zum Jahresschwerpunkt und den geplanten Aktivitäten werden fortlaufend auf den Webseiten des Hans Albert Instituts und der Giordano-Bruno-Stiftung veröffentlicht.