13. Dezem­ber 2022

Veranstaltung

120 Jahre Karl Popper: Konferenz in Sofia

Die Phi­lo­so­phi­sche Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Sofia und die Bul­ga­ri­sche Gesell­schaft für Ana­ly­ti­sche Phi­lo­so­phie orga­ni­sier­ten mit Unter­stüt­zung der öster­rei­chi­schen Bot­schaft eine Kon­fe­renz zur Fei­er des 120. Geburts­ta­ges des Phi­lo­so­phen Karl Pop­per (1902–1994). HAI-Direk­to­ren Jonas Pöld und Flo­ri­an Che­fai betei­lig­ten sich mit einem Vor­trag über die Rol­le von Insti­tu­tio­nen in der offe­nen Gesellschaft. 

Karl Pop­per, der in Öster­reich gebo­re­ne bri­ti­sche Phi­lo­soph und Begrün­der des Kri­ti­schen Ratio­na­lis­mus, wird als einer der bedeu­tends­ten Den­ker des 20. Jahr­hun­derts ange­se­hen. Sei­ne Impul­se haben nicht nur das Ver­ständ­nis von Erkennt­nis­ge­winn und wis­sen­schaft­li­cher Metho­de geprägt, son­dern sind auch in poli­ti­schen Dis­kur­sen der Nach­kriegs­zeit breit rezi­piert wor­den. Inbe­son­de­re sein Werk „Die offe­ne Gesell­schaft und ihre Fein­de“ gilt heu­te als Klas­si­ker der poli­ti­schen Phi­lo­so­phie, der sich mit den Gefah­ren des Tota­li­ta­ris­mus und Auto­ri­ta­ris­mus auseinandersetzt.

Anläss­lich Pop­pers 120. Geburs­tag wur­de an der Uni­ver­si­tät Sofia (Bul­ga­ri­en) eine Kon­fe­renz aus­ge­rich­tet, bei der ver­schie­de­ne Facet­ten sei­ner Arbeit beleuch­tet und ihre Bedeu­tung für gegen­wär­ti­ge Debat­ten dis­ku­tiert wur­den. Nach einem Gruß­wort der öster­rei­chi­schen Bot­schaft in Sofia eröff­ne­te Tho­mas Hein­scho (Uni­ver­si­tät Kla­gen­furt) die zwei­tä­gi­ge Kon­fe­renz mit einem Vor­trag über „Popper’s phi­lo­so­phy in rela­ti­on to ‘post-truth’“. Inter­na­tio­nal besetz­te Panel beschäf­tig­ten sich anschlie­ßend mit erkennt­nis­theo­re­ti­schen, ethi­schen, poli­ti­schen und sozi­al­phi­lo­so­phi­schen Dimen­sio­nen der Pop­per­schen Philosophie.

HAI-Direk­to­ri­ums­mit­glie­der Jonas Pöld und Flo­ri­an Che­fai betei­lig­ten sich mit einem Bei­trag über die insti­tu­tio­nel­le Ver­fasst­heit demo­kra­ti­scher Gesell­schaf­ten. Dabei bezo­gen sie sich im Spe­zi­el­len auf Ana­lo­gien, die Pop­per ver­wen­det, um Insti­tu­tio­nen zu cha­rak­te­ri­sie­ren – näm­lich Orga­nis­men, Kunst­wer­ke und Maschi­nen. Pop­per bevor­zugt die Maschi­nen­ana­lo­gie und ver­knüpft mit ihr ein Plä­doy­er für Beschei­den­heit: Wie ein Ver­kehrs­mit­tel kön­nen Insti­tu­tio­nen im Ide­al­fall unse­ren All­tag erleich­tern und zur Erfül­lung unse­rer Bedürf­nis­se bei­tra­gen, aber eine qua­si-reli­giö­se “Erlö­sung von allem Übel” ist durch ihre Refor­mie­rung nicht zu erwarten.

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