20. Febru­ar 2021

Rund 130 junge Menschen reichten Beiträge ein 

Rationalitäts-Wettbewerb trifft auf große Resonanz 

Der vom Hans-Albert-Insti­tut und der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Huma­nis­ti­scher Stu­die­ren­der orga­ni­sier­te Essay-Wett­be­werb “Was ist ratio­nal?” zur Debat­ten­kul­tur in Deutsch­land erwies sich als vol­ler Erfolg. Die gro­ße Reso­nanz jun­ger Men­schen demons­triert das Bedürf­nis der Jugend nach offe­nem und kri­tisch-ratio­na­lem Dis­kurs. Eine pro­mi­nent besetz­te Jury wird in den nächs­ten Wochen und Mona­ten über die Gewin­ner entscheiden. 

Pola­ri­sie­rung und Pole­mik hel­fen uns nicht, die gro­ßen, exis­ten­ti­el­len Her­aus­for­de­run­gen im 21. Jahr­hun­dert zu meis­tern: Wir benö­ti­gen eine Kul­tur des ratio­na­len Dis­kur­ses, in der Men­schen die Bereit­schaft zei­gen, los­ge­löst von iden­ti­tä­rem Lager­den­ken einen nüch­ter­nen Blick auf die Fak­ten zu wer­fen und im fai­ren Aus­tausch mit­ein­an­der der “Wahr­heit” all­mäh­lich näher zu kom­men. Hans Albert hat als Vor­den­ker des Kri­ti­schen Ratio­na­lis­mus gezeigt, dass das Bemü­hen um Ratio­na­li­tät eine zen­tra­le ethi­sche Ver­pflich­tung ist, der wir uns alle­samt stel­len sollten.

Anläss­lich des 100. Geburts­tags Alberts am 8.Februar 2021 ermu­tig­te das Hans-Albert-Insti­tut (HAI) zusam­men mit der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Huma­nis­ti­scher Stu­die­ren­der, jun­ge Men­schen bis 30 Jah­re, den Prin­zi­pi­en des kri­tisch-ratio­na­len Dis­kur­ses zu fol­gen, und lud zur Teil­nah­me am Essay-Wett­be­werb „Was ist ratio­nal?“ ein. Die Teil­neh­mer muss­ten sich dabei mit aktu­el­len The­men wie Fake News, Wahr­heits­re­la­ti­vis­mus und Can­cel Cul­tu­re aus­ein­an­der­set­zen oder ihre per­sön­li­chen Erfah­run­gen mit der Ände­rung einer tief­grei­fen­den Über­zeu­gung darlegen.

“Ein Essay-Wett­be­werb ist immer ein Wag­nis: Wird man genug Men­schen errei­chen? Wie gut wer­den die Bei­trä­ge sein?”, sagt Sophie Stro­bl, Geschäfts­füh­re­rin des HAI. “Doch die 130 Bei­trä­ge, die wir erhal­ten haben, zei­gen, dass das The­ma einen Nerv getrof­fen hat.” Tobi­as Wolf­ram, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Huma­nis­ti­scher Stu­die­ren­der und Mit­ver­fas­ser des Buchs “Pro­duk­ti­ves Strei­ten” stimmt zu: “Das Niveau der Bei­trä­ge, gera­de von Schü­lern und Stu­di­en­an­fän­gern, hat uns wirk­lich beein­druckt. Die offe­ne, kri­tisch-ratio­na­le Debat­te ist ein huma­nis­ti­scher Grund­wert und sol­che talen­tier­ten jun­gen Huma­nis­ten müss­ten eigent­lich von der Gesell­schaft geför­dert wer­den, wie es bei ande­ren Welt­an­schau­un­gen ja auch mög­lich ist.” 

Gemein­sam mit dem Sozio­bio­lo­gen Prof. i. R. Dr. Eck­art Voland, dem Ethi­ker Prof. Dr. Franz-Josef-Wetz und dem Rechts­phi­lo­so­phen Prof. Dr. Dr. Eric Hil­gen­dorf wer­den Stro­bl und Wolf­ram in den nächs­ten Wochen und Mona­ten die zahl­rei­chen Ein­sen­dun­gen im Hin­blick auf die Stich­hal­tig­keit der Argu­men­ta­ti­on, die Ori­gi­na­li­tät der The­se und die sti­lis­ti­sche Fines­se des Tex­tes als Gesamt­werk beur­tei­len. Die Gewin­ne­rin­nen und Gewin­ner sol­len auf dem Sym­po­si­um “Kon­struk­ti­on und Kri­tik” zum 100. Geburts­tag von Hans Albert im Sep­tem­ber 2021 in Würz­burg aus­ge­zeich­net wer­den. Dar­über hin­aus ist eine Ver­öf­fent­li­chung der bes­ten Bei­trä­ge in einem Sam­mel­band angedacht.

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