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05. JANUAR 2022
bruno. 2021: Die hohe Kunst der Rationalität
Anlässlich des 100. Geburtstags von Hans Albert widmet sich das Schwerpunktthema des aktuellen “bruno.”-Magazins der “hohen Kunst der Rationalität”. In dem Artikel wird dargestellt, wodurch sich das philosophische Denken von Hans Albert auszeichnet und wie der Kritische Rationalismus durch das HAI in Gesellschaft und Politik gefördert werden soll.
Das Magazin kann als pdf-Version von der Website der Giordano-Bruno-Stiftung heruntergeladen oder über ein Webformular kostenfrei als Printversion bestellt werden.
Preisverleihung des Wettbewerbs „Was ist rational?“ in Nürnberg
Im Rahmen des Kortizes-Symposiums „Zeit – Geist – Gehirn“ wurden Anfang Oktober die zehn Preisträgerinnen und Preisträger des HAI-Nachwuchswettbewerbs im Forum des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg ausgezeichnet. Pünktlich zur Preisverleihung wurde auch der Sammelband „Was ist rational?“ vorgestellt, der die 14 besten Essays des Wettbewerbs enthält.
SkepKon 2021
Vom 11. bis 12. September versammelte die größte skeptische Konferenz im deutschsprachigen Raum “SkepKon” renommierte Fachleute zu aktuellen Themen wie Wissenschaftsleugnung, Klimaforschung oder Pseudomedizin. Ausrichterin der Konferenz war die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) mit Unterstützung der Giordano-Bruno-Stiftung und des Hans-Albert-Instituts. Alle 13 Vorträge stehen als Video online zur Verfügung.
Veröffentlichungen
- Die Institutionentheorie erfährt gegenwärtig eine Renaissance, die durch neuere Theorieentwicklungen in den Politischen Wissenschaften, der Institutionenökonomik, der theoretischen Soziologie und der Organisationentheorie gleichermaßen angestoßen ist. Der Band “Neuer Institutionalismus: Zur soziologischen Erklärung von Organisation, Moral und Vertrauen” der Soziologin Andrea Maurer (HAI-Direktorium) dokumentiert die Bedeutsamkeit dieser Entwicklung und versammelt Beiträge führender deutscher Soziologen zur interdisziplinären Erklärung und Analyse sozialer Institutionen.
- Die Philosophen Florian Chefai (HAI-Direktorium) und Adriano Mannino (HAI-Beirat) haben zum Buch “Deutschland in Coronazeiten” einen Gastbeitrag beigesteuert: Darin beschäftigen sie sich mit der Frage, welche Lehren wir aus der Krise ziehen sollten, um künftige Katastrophenrisiken abzuwenden. Das über 400 Seiten umfassende Buch beginnt mit dem Leitmotiv des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Grußworte schrieben die Journalistin und stellvertretende Leiterin des ZDF Hauptstadtstudios Shakuntala Banerjee, der Vorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland Heinrich Bedford-Strohm und der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle. Gastbeiträge von Expertinnen und Experten aus der Medizin und der Philosophie schließen das Entrée ab. Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit auf deutschland-in-coronazeiten.de.
- Seit PISA 2000 gilt es als ausgemacht, dass die frühe Differenzierung der Bildungswege nach Fähigkeiten und Leistungen das Bildungsniveau nicht verbessere, sondern die soziale Bildungsungleichheit und ‑ungerechtigkeit verstärke, besonders in Deutschland. Das Fazit daraus war nahezu einhellig: Abschaffung der frühen Differenzierung und Übergang zu integrativen Schulen, auch ohne Gymnasium und Abitur. Immer schon gab es auch Einwände dagegen, sowohl bildungspolitisch als auch wissenschaftlich. Der Soziologe Hartmut Esser (HAI-Beirat) zeichnet die Kontroverse in dem Buch “Wie kaum in einem anderen Land …?” nach und unterzieht sie einer systematischen empirischen Überprüfung. Band 2 erscheint im Frühjahr 2022.
- Im Bildungssystem zeigt sich neben einer massiven kulturellen Heterogenisierung ein zunehmender Einfluss der alternativen digitalen Medien auf die Meinungsbildung der Schülerschaft. Beide Entwicklungen stellen die Schule vor neue Herausforderungen. Zudem zeigen sich Schwierigkeiten vieler Lehrpersonen, angemessen mit diesen neuen Herausforderungen umzugehen. Das u. a. von Dieter Birnbacher (Philosoph und HAI-Beirat) herausgegebene Buch “Normative Integration: Kulturkampf im Klassenzimmer und netzgeprägte Schülerschaft” will Orientierung bieten.
- Mit “Die Welt gerät ins Wanken” legt Philosoph und HAI-Beirat Gerhard Streminger ein fulminantes Buch über das Erdbeben von Lissabon (1755) und seine weitreichenden Nachwirkungen auf das europäische Geistesleben vor. Streminger schildert darin die verheerende Naturkatastrophe, die nicht nur die damals reichste Stadt des Kontinents zerstörte, sondern auch das christliche Weltbild nachhaltig erschütterte.
Öffentliche Beiträge der HAI-Mitglieder
- Wer definiert die Grenzen der Forschungsfreiheit? Wie kann sichergestellt werden, dass diese anerkannt und eingehalten werden? Wann sind gesetzliche Verbote sinnvoll? Diese und andere Fragen diskutierte Rechtswissenschaftler und HAI-Beirat Reinhard Merkel gemeinsam mit Julian Nida-Rümelin, Ulrike von Luxburg und Uwe Schimank bei einer Online-Veranstaltung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW).
- In der Spektrum-Kolumne “Grams’ Sprechstunde” von Ärztin und HAI-Beirätin Natalie Grams-Nobmann sind erneut zahlreiche Beiträge zu medizinischen Fragen veröffentlicht worden. Bei Bloomberg ist zudem ein ausführliches Portrait über Grams-Nobmann erschienen.
- Welchen Beitrag kann die Philosophie zur Corona-Krise leisten? Die NZZ veröffentlichte eine Würdigung der Arbeit der Philosophen und HAI-Beiräte Nikil Mukerji und Adriano Mannino.
- Adriano Mannino äußerte sich in zahlreichen Beiträgen zu ethischen Fragestellung im Kontext der Corona-Krise. Ein ausführliches Interview mit ihm ist im Podcast “WirklichGut”
- Sollen geimpfte Patienten bei möglichen Triage-Entscheidungen ungeimpften vorgezogen werden? Angesichts einer drohenden Überlastung der Intensivstationen wird das derzeit diskutiert. Im Philosophie-Magazin ist ein Kommentar von Philosoph und HAI-Direktoriumsmitglied Florian Chefai erschienen.
- Keine 24 Stunden nach den Corona-Protesten in Schweinfurt wurden vier Demonstrations-Teilnehmer verurteilt. Nach Ansicht des Rechtswissenschaftlers Eric Hilgendorf (HAI-Direktoriumsmitglied) sollten entsprechende Schnellverfahren jedoch nur im Ausnahmefall zur Anwendung kommen.
- In der Wochenzeitung “Der Freitag” diskutierten der Philosoph Michael Schmidt-Salomon (HAI-Direktoriumsmitglied) und die Theologin Margot Käßmann über religiösen Glauben in der Krise.
- Wie sollte die Sterbehilfe geregelt werden? Was sind die Auswirkungen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts? Darüber diskutierte Philosoph und HAI-Beirat Dieter Birnbacher mit der Theologin Claudia Lücking-Michel (Zentralkomitee der deutschen Katholiken) bei der Online-Konferenz “Herausforderung Suizidassistenz”.
- Im Podcast “Geistig Unbewaffnet” erinnerte sich Birnbacher an sein Studium in Cambridge und berichtete über seine Arbeit zu den Themen Umweltschutz, Organspende und Sterbehilfe.
- Nahtoderfahrungen sind vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Doch erst seit den 1970er-Jahren werden sie wissenschaftlich erforscht. Heute versucht man sogar, Nahtoderfahrungen und außerkörperliche Zustände künstlich zu erzeugen. Welche Schlüsse lassen sich aus den Erkenntnissen ziehen? Darüber diskutierte Philosoph und HAI-Beirat Nikil Mukerji mit der Soziologin Ina Schmied-Knittel bei “Sternstunde Philosophie”.
- Zur Frage nach einem Leben nach dem Tod äußerte sich auch Philosoph und HAI-Direktoriumsmitglied Franz Josef Wetz in einem Podcast des SRF.
- Warum gehen plötzlich so viele Menschen aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße? Und wie wird sich die Protestbewegung entwickeln? Darüber sprach der Trierische Volksfreund mit Soziologin und HAI-Direktoriumsmitglied Andrea Maurer.
- Verändert die moderne digitale Technik unser Sozialverhalten, die Kommunikation und die Art und Weise, wie wir uns selbst sehen? Wie werden wir mit der zunehmenden Informationsflut fertig, die sich über uns ergießt? Der Neurowissenschaftler und HAI-Beirat Lutz Jäncke gab Antworten im Gespräch mit dem Podcast “Kritisches Denken”.
- Eine berühmte Studie des weltweit bekannten Psychologen und Verhaltensökonomen Dan Ariely entpuppte sich als Täuschung. Der Fälschungsskandal zeigt, wie wichtig Replikationen in der Wissenschaft sind. In der FAZ ist ein Gastbeitrag von Soziologe und HAI-Beirat Andreas Diekmann erschienen.
- Zur Bundestagswahl plädierte Diekmann in einem Gastbeitrag im „Freitag“ zudem für mehr Vorsicht hinsichtlich der Aussagekraft von Wahlumfragen.
- Wikipedia, 2001 gegründet, soll Wissen von allen für alle bereitstellen und wird als Online-Nachschlagewerk Nummer eins genutzt. Die Regisseurin Maria Teresa Curzio erklärt in ihrem Dokumentarfilm “Wikipedia – Die Schwarmoffensive” die Möglichkeiten und Grenzen von Wikipedia-Autoren und geht beispielhaft auf “Editierkriege” ein. Außerdem beleuchtet sie mit dem Philosophen und HAI-Beirat Thomas Metzinger und dem Wikipedia-Insider Pavel Richter auch kritisch, wie relevant die in Wikipedia eingestellten Inhalte in Bezug auf gesellschaftliche und menschliche Themen tatsächlich sind.
- Zu Wort kam Metzinger zudem in einem taz-Artikel über das neue “Metaverse” von Facebook sowie in einem Interview mit Forschung & Lehre über die ethischen Probleme, die mit künstlicher Intelligenz verbunden sind.
- Die Bilder des 11. September 2001 haben sich tief in das kollektive Gedächtnis eingegraben. In einem WDR-Beitrag zum 20. Jahrestag des Terroranschlags kam Politikwissenschaftler und HAI-Beirat Armin Pfahl-Traughber als Experte zu Wort.
- Im Interview mit der WELT erläuterte Pfahl-Traughber zudem, wie sich die AfD immer tiefer in den Rechtsextremismus hinein bewegt.
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